Aufklärung
Aufklärung (1720 bis 1785)
Was ist Aufklärung?
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!" Mit diesen Worten wurden die Ziele der Aufklärung von dem Königsberger Philosophen Immanuel Kant zusammengefasst. Die Anfänge der Aufklärung finden sich in Ansätzen schon in der Renaissance, dem Humanismus und der Reformation. Sie entwickelte sich philosophisch hauptsächlich in den Systemen des
Rationalismus (Geisteshaltung, die das rationale Denken als einzige Erkenntnisquelle ansieht),
Empirismus (Lehre, die allein die Erfahrung als Erkenntnisquelle gelten lässt),
Skeptizismus (Zweifel an der Möglichkeit sicheren Wissens) und
Materialismus (philosophische Anschauung, die alles Wirkliche auf Kräfte od. Bedingungen der Materie zurückführt; auf Besitz und Gewinn ausgerichtete Haltung).
Geschichte der A
Die Epoche war weites gehend durch den Absolutismus geprägt. Die Zeit der uneingeschränkten Herrschaft der Fürsten und Könige. Im Volk waren Unwissenheit, Aberglaube, Vorurteile und Pessimismus weit verbreitet. Im 18Jh. begannen Teile des Bürgertums die Zustände zu kritisieren. Der absolute Staat stand über einer Gesellschaft, in der jeder in einen bestimmten Stand hineingeboren wurde, den er nicht verlassen konnte. An der Spitze stand der Adel, der Steuerfreiheit und Grundherrschaft besaß. Darunter kam das Bürgertum, – Träger und Nutznießer der staatlich gelenkten Wirtschaft – hatte aber weder politischen Einfluss wie der Adel, noch seine Privilegien. Die größte Last trugen die Bauern: Steuern für den Staat und Abgaben für den Grundherrn, auf dessen Land sie arbeiteten. Die mit Königen und Fürsten verbündete katholische und protestantische Kirche predigte der ländlichen Bevölkerung Ergebenheit in ihr Schicksal, welches einen tiefen Pessimismus verbreitete. Dieses Verhindern einer fortschrittlichen Entwicklung durch die Provinzialisierung wurde vom Adel und Bürgertum kritisiert. Die neuen Ideen waren: Freiheit statt Absolutismus, Gleichheit statt Stände, wissenschaftlic
Inhalt und Ideale der A
Während der Epoche der Aufklärung kam der Naturwissenschaft eine wachsende Bedeutung zu. Der wissenschaftlichen Erkenntnis durch Naturbeobachtung und Experiment wurde eine größere Rolle beigemessen als dem Studium der Schriften des Aristoteles und der Bibel, die bis dahin als Autoritäten und als unanfechtbare Quellen des Wissens galten. Obwohl die meisten Denker der Aufklärung die Kirche, vor allem die katholische Kirche, wegen ihres Reichtums, ihres Machtmissbrauchs und ihres Dogmatismus kritisierten, lehnten sie dennoch die Religion nicht grundsätzlich ab, sondern vertraten einen gemäßigten Deismus, der davon ausging, dass Gott nach Erschaffung der Welt in deren Lauf nicht mehr eingreife.
Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg sahen viele europäische Aufklärer ein Zeichen für die Verwirklichung aufgeklärter Gedanken. Er ermutigte sie zu offener Kritik an den europäischen Monarchien. In Frankreich mündeten die gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen sowie ein damit verbundenes erstarktes Selbstvertrauen des dritten Standes in der Französischen Revolution von 1789. Mit diesem Ereignis endete das Zeitalter der Aufklärung, da die Gewalt während der Schreckensherrschaft zwischen 1792 und 1794 die hohen Ideale der Epoche in Frage stellte. Dennoch bewirkte die Aufklärung bleibende geschichtliche Veränderungen. Sie führte zur Säkularisation weiter Bereiche der Gesellschaft und prägte die Idee vom politischen und wirtschaftlichen Liberalismus. Ihr Ideal der Menschenrechte wurde in viele Verfassungen aufgenommen.
Die Aufgaben der Literatur war wie schon in der Renaissance die Erziehung der Menschen und beschäftigt sich weitgehend mit dem Bürgertum. Durch den neuen Wahlspruch der Literatur "Gut ist was gefällt" wurde bereits der Grundstein für spätere Epochen gelegt.
Die beliebtesten Gattungen dieser Epoche, waren neben dem Theater auch die Prosa. Speziell der Briefroman erfreute sich im 18. Jahrhundert besonderer Beliebtheit und wurde in folgenden Epochen u. a. von Stoker und Goethe wieder aufgegriffen.